Eine Uhr für 20 EUR wird dir die gleiche Zeit anzeigen, wie eine Uhr für 200 EUR. Der Mercedes wird dich zu denselben Zielen bringen, wie der alte Golf. Du kannst natürlich eine Tasche für mehrere hundert Euro kaufen und sie indirekt mit deiner Lebenszeit bezahlen, aber du wirst in ihr dieselben Dinge transportieren können, wie in einem Jutebeutel.
Der Tisch im Möbelhaus kostet dein halbes Monatsgehalt, aber du möchtest ihn so gerne in dein Haus stellen, was du erst spät abends nach einem langen Arbeitstag betrittst?
Unsere Särge werden alle die gleiche Größe haben und du wirst nichts Materielles aus dieser Welt mitnehmen können.
Wirst du auf dem Sterbebett liegen und an deine Sammlung teurer Schuhe denken? An die ganzen Überstun-den und die vermeintliche Anerkennung, die du dafür bekamst? Die Titel der Urkunden an der Wand deines Büros?
Wirst du im Angesicht des Todes dir wünschen, du hät-test mehr gearbeitet oder mehr gelebt? Mehr gehasst oder mehr geliebt?
Wirst du mehr bereuen, was du getan hast, oder was du nicht getan hast?
Was ist ein „erfolgreiches Leben“ für dich und wie kommst du zu dieser Definition?
Bedauerst du eher das, was du gesagt hast oder das, was du runtergeschluckt hast?
Was wird sich relativieren, was dir heute noch so wichtig erscheint? Wie viele deiner Probleme sind Probleme, weil du sie dazu machst?
Wirst du erkennen, dass du nicht dein Beruf bist? Nicht dein Haus? Nicht dein sozialer Status, deine Figur oder dein Facebook-Profil?
Wenn du all das abziehst, was bist du dann?
Was hast du in deinem Leben gemacht, „weil man es so macht“ und wie oft hast du den Sinn dahinter hinterfragt?
Wem würdest du in deiner letzten Stunde noch was sagen wollen und warum wartest du damit ab?
Möchtest du dir diese Fragen überhaupt stellen oder sind sie unangenehm?
Kommt es darauf an, was die anderen von dir denken oder was du selber von dir denkst? Wer bist du, wenn du niemand sein musst, außer du selbst? Und wer verbietet es dir?