„Du machst das falsch“, sagen die Leute manchmal und meinen damit oft „MIR gefällt das nicht, was du machst“ oder „ICH würde es nicht so machen.“
Und hierbei ist noch nicht mal der konkrete Sprachgebrauch gemeint. Diesen könnte man umgestalten und mit IchBotschaften und gewaltfreier Kommunikation viel effektiver und befriedigender gestalten. Gemeint ist vielmehr, dass oftmals genau das oben Beschriebene hinter diesen Worten zu stecken scheint und zwar kein „Du machst das nicht so, wie ich es machen würde“, sondern direkte Verurteilungen a la „Du machst es nicht so, wie ich es machen würde, also machst du es falsch.“ Und dann meinen die Leute das auch noch genauso und Diskussionen, die auf solchen Grundlagen geführt werden, führt man dann eben lieber nicht. Weil Gespräche, in denen sich einer der Gesprächspartner über den anderen erhebt, vielleicht einen Sieg oder eine Niederlage zum Ergebnis haben können, aber es genau darum doch gar nicht gehen sollte.
Wäre es utopisch und weltfremd, wenn in Gesprächen Sätze wie dieser fallen würden „Aus meiner Weltsicht heraus, mit meinen eigenen Erfahrungen und Einstellungen, sehe ich die Welt heute so und so. Ich kann aber verstehen, dass du, mit deinen Werten und Erlebnissen, die Welt anders sieht. Weder ist meine Sicht die ultimative Wahrheit noch deine, aber ich kann beide nebeneinander stehen lassen.“
Und ist es nicht schön, sich vorzustellen, was in dieser Welt alles möglich wäre, wenn jeder den anderen mit seinen Eigenarten so lassen könnte, wie er ist?