Dem einen auf der Schaukel sitzenden Kind gebe ich mit
dem rechten Arm Anschwung, dem anderen mit dem
Linken. 15 Meter vor uns bekommt das dritte Kind von
einem fremden Jungen Sand in die Kapuze geschaufelt,
woraufhin dessen Vater schimpfend interveniert und von
mir nur ein Achselzucken beigesteuert bekommt.
Es fängt nicht an zu regnen, aber ich führe diese Befürchtung
als Argument zum Nachhausegehen an, weil
mir die Streitereien der beiden Großen zu nervenzehrend
werden.
„Noch fünf Minuten“ erkläre ich mit Blick auf den wolkenverhangenen
Himmel.
„Das ist viel zu wenig!“ erbost sich der 4jährige und
fängt aus einer Mischung von Trotz und Trauer an zu
weinen.
„Schau, du kannst die Zeit, die noch bleibt, jetzt entweder
bockig neben dem Sandkasten sitzen bleiben. Oder
du machst das Beste daraus und gehst nochmal spielen.
Es liegt an dir, wie du die restliche Zeit gestaltest.“
Seine verschränkten Arme und der schmollende Mund verraten
mir, dass meine Worte ihn nicht erreicht haben.
Dafür entdecke ich in dieser Aussage eine Parallele, die
mir die Absurdität meiner eigenen, oft zu sehr präsenten
Angst vor dem Tod auf plötzlich nicht mehr ganz so
abstrakte Weise vor Augen führt.